Eine Wanderung zwischen Kultur und Natur

geschrieben von Susanne am 5. Juli 2013 um 23.46 Uhr
Kategorie: Ernährung, Rheinland-Pfalz/Saarland, Wandern, Wildpflanzen
(0) Kommentare
   
   
   

Zum Frühstück aß ich zahlreiche Lindenblätter, Blüten der Nachtkerze und etwa ein Pfund Kirschen aus der Region. Von den Kirschen hatte ich über ein Kilogramm gekauft. Mehr als knapp die Hälfte konnte ich allerdings nicht essen, sie sperrten zuverlässig durch einen Geschmacksumschlag ins Saure. Das Mittagessen bestand aus 230 Gramm Wabenhonig und 450 Gramm Apfelbananen.

Nachmittags startete ich zu meiner nächsten Kräuter-/Wandertour. Die Strecke nannte sich „Wasser-Dichter-Spuren“ und war über 14 Kilometer lang. Auf einigen Schautafeln entlang des Weges wurden Heimatdichter vorgestellt, daher der Name der Tour. Wie auf allen Traumschleifen luden auch hier Sinnesbänke zum Ausruhen ein:

Ruhebank

Die Bank stand mitten in einer „Kulturlandschaft“, d.h. sie war umgeben von Getreide- und Rapsfeldern. Ganz in der Nähe befand sich ein Bienenschaukasten, bei dem man vorsichtig zwei Klappen öffnen konnte. Dahinter verbarg sich ein Glaskasten mit zwei Waben, zahlreichen Bienen und einer Königin, die mit einem roten Punkt markiert war. Hier war das Einflugloch des Kastens zu sehen:

Einflugloch_Bienenschaukasten

Ich war froh als der Weg wieder in den Wald führte, denn hier war es um einiges angenehmer als auf den Feldern. Wie auf vielen meiner Wanderungen gab es zahlreiche Fingerhutbestände zu bewundern:

Waldrand_mit_Fingerhut

Mein Bedarf an dieser Pflanze war allerdings gleich Null. Noch vor drei Jahren konnte ich zwei bis drei Blüten essen, bevor der Geschmack ins Bittere umschlug. Das Wald-Geißblatt verströmte zwar einen süßen Duft, essbar war es jedoch genauso wenig:

Waldgeissblatt_Bluete

Zu den für mich heute essbaren Kräutern gehörten:

  • eine Holunderblüte
  • zahlreiche Blätter vom Sauerampfer
  • Blüten vom Rotklee
  • Blätter vom Sauerklee
  • Vogelmiere
  • Blüten von Kratzdisteln
  • Kolben von Spitz- und Breitwegerich
  • Stängel vom Wiesen-Labkraut
  • Blüten und Knospen der wilden Malve
  • Stängel und Blüten vom Wiesenbocksbart
  • Blüten vom Herbstlöwenzahn und von verschiedenen Habichtskräutern sowie
  • einige Blätter dieser stattlichen Linde:

Dorflinde

Einen besonderen Leckerbissen bildeten immer wieder Walderdbeeren, die hier besonders zahlreich wuchsen:

Walderdbeeren_mit_reifen_Fruechten

Rehe liefen mir heute keine über den Weg, dafür aber ein Fuchs, ein Esel, zahlreiche Kühe, mehrere Pferde und vier neugierig guckende Ziegen:

Ziegen_auf_Waldwiese

Nach der Wanderung trank ich einen halben Liter Wasser. Zum Abendessen gab es 60 Gramm Lunge, 230 Gramm Leber und 220 Gramm Brustfleisch, alles vom Reh.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments

Diese Seite wurde zuletzt am 3. August 2019 um 16.46 Uhr GMT geändert.