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Archiv für März 2012Um 8.30 Uhr nahm ich die erste Mahlzeit zu mir. Sie bestand aus einem Glas Wasser, einem Teelöffel grüner Tonerde und einem zwanzig Zentimeter langen Stück einer Kassiastange: Sie roch heute intensiv nach Schokolade und schmeckte ebenso. Eine Stunde später ließ ich mir einen Gemüsefenchel von 160 Gramm schmecken. Um kurz nach 12 Uhr gab es reichlich Sauerampfer, Löwenzahn und 210 Gramm Kohlrabi. Um kurz nach 14 Uhr aß ich als Vorspeise 50 Gramm Feldsalat und anschließend 190 Gramm eingeweichte Haselnüsse. Sie schmneckten heute ebenfalls intensiv nach Schokolade. Nachmittags arbeitete ich im Garten. Zwischendurch zog ich die Schuhe aus und spazierte barfuß eine halbe Stunde lang gemütlich über mein Grundstück. Mehr wollte ich meinen Füßen noch nicht zumuten, sie müssen sich erst wieder an die schuhlose Zeit gewöhnen. Vor dem Abendessen um 19.45 Uhr trank ich etwa einen halben Liter Wasser mit grüner Tonerde. Als Vorspeise gab es 100 Gramm Leber vom Lamm, die ebenfalls nach Schokolade schmeckte, anschließend 480 Gramm Lammfleisch vom Schenkel. Zum Frühstück um 8.30 Uhr gab es 210 Gramm Gemüsefenchel und 300 Gramm Granatapfel. Um neun Uhr war ich zum Klettern verabredet: Meine Kletterpartnerin und ich ließen uns das Vorsteigen zeigen. Beim Vorsteigen hing der Kletterer das Seil in Zwischensicherungen ein. Bei einem Sturz fiel er unter die letzte Zwischensicherung und zwar so weit, bis das Seil gestrafft war. Die Sturztiefe war nicht nur von dem Abstand der Sturzstelle zur nächsten Zwischensicherung abhängig, sondern auch von der Länge des Schlappseils, so wurde ein nicht gestrafftes Sicherungsseil genannt. Ein Sturz konnte sowohl beim Kletterer als auch beim Partner, der sicherte, für einen ordentlichen Adrenalinschub sorgen. Dieser konnte im Fall eines Sturzes unsanft in die Höhe, bei einer ungünstigen Position beim Sichern sogar gegen die Wand katapultiert werden. Wir übten daher nicht nur das Klettern und Einhängen des Seils in die Zwischensicherungen, sondern auch das Stürzen. Wir kletterten übrigens nur einfache Routen, das war für den Anfang anstrengend genug. Das Schöne war, dass wir jetzt auch draußen klettern konnten: Als Zwischenmahlzeit gab es eine Handvoll Sauerampfer, der üppig auf dem Gelände der Kletterhalle wuchs: Das Mittagessen begann um 14.15 Uhr mit 200 Gramm Kohlrabi und 60 Gramm Feldsalat. Zum Sattwerden gab es 190 Gramm eingeweichte Mandeln. Um 18 Uhr trank ich einen halben Liter Wasser mit 25 Gramm grüner Tonerde. Das Abendessen begann um 19.30 Uhr und bestand aus 640 Gramm Lammfleisch. Die erste Mahlzeit fand um kurz vor neun Uhr statt und bestand aus 50 Gramm Feldsalat, 100 Gramm sizilianischen Blütenhonig aus der Wabe und 70 Gramm Blütenpollen. Die Blütenpollen erinnerten mich in Geschmack und Konsistenz an Sapote Amarillo. Das Mittagessen begann um 13.30 Uhr mit 150 Gramm Kohlrabi und weiteren 50 Gramm Feldsalat. Sechs Eigelbe (90 Gramm) bildeten das Hauptgericht. Vom Geschmack her waren sie genauso süß wie die Blütenpollen am Vormittag, nur die Konsistenz war flüssiger. Um 16.30 Uhr bildeten Brennnessel, Vogelmiere und Vergissmeinnnicht das Polster für das nächste tierische Lebensmittel, nämlich 100 Gramm Lammleber. Abends fuhr ich zum Lauftraining ins Stadion. Da am Wochenende ein schneller zehn Kilometer Lauf geplant war, verzichtete ich auf ein Tempotraining und lief stattdessen 30 Minuten locker. Vor dem Abendessen um 20.15 Uhr trank ich etwa 600 Milliliter Wasser mit 35 Gramm grüner Tonerde und 100 Milliliter Meerwasser. Für das Abendessen kam nur Fleisch vom Lamm in Frage. Ein besonderer Genuss war heute das Knochenmark aus einem kleinen Stück vom Schenkelknochen. Auch die fetten Anteile eines Bruststücks waren vorzüglich. Insgesamt verzehrte ich 500 Gramm Fleisch und konnte nach 45 Minuten satt und zufrieden die Mahlzeit beenden. Mein heutiger Speiseplan war sehr übersichtlich: Um 10.30 Uhr trank ich 200 Milliliter Wasser, eine halbe Stunde später aß ich 120 Gramm Gemüsefenchel und 280 Gramm Granatapfel: Zum Mittagessen gab es 120 Gramm Leber vom Lamm. Das Abendessen begann um 18 Uhr und bestand aus 580 Gramm Kotelett und Brust vom Lamm. So viel beziehungsweise so wenig zu meiner Nahrungsaufnahme für heute. Am Sonntag hatte ich geschrieben, dass ich ein Buch über instinktive Rohkost las. Trotz eines Umfangs von 468 Seiten benötigte ich nur zwei Tage, um es durchzulesen. Der Autor hieß Jens Hafner, der Titel des Buches „Die Philosophie des Rohen“: Gute Bücher über Rohkost waren Mangelware. Es gab zwar eine Reihe von Büchern auf dem Markt, die sich mit dem Titel „Rohkostbuch“ schmückten, inhaltlich aber stark von dem abwichen, was ich unter einer natürlichen Rohkost verstand. So freute ich mich sehr, ganz unerwartet ein Buch in den Händen zu halten, das den Titel „Rohkostbuch“ auch verdiente. Ohne zu belehren oder zu missionieren, schilderte der Autor seine persönlichen Erfahrungen mit der instinktiven Rohkost und gab praktische Tipps für eine Ernährungsumstellung. Das Buch war nicht nur für Neulinge auf dem Gebiet der Rohkost interessant. Jeder Interessierte bekam eine Ahnung davon, was es hieß, roh zu leben und welche Schwierigkeiten sich ergeben konnten. Jeder Rohköstler wird die eine oder andere Erfahrung des Autors bestätigen können und kann sich somit getröstet fühlen, dass andere mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Mich machte allerdings die Tatsache traurig, dass der Autor trotz vieler positiver Erfahrungen nach sieben Jahren sein Experiment mit der Rohkost beendete. Mehr über das Buch und den Autor ist hier zu lesen: Buchbesprechung und Kapitelübersicht Als erste Mahlzeit gab es um 9.30 Uhr einen Gemüsefenchel von 180 Gramm. Um 12.45 Uhr kamen 190 Gramm eingeweichte Mandeln an die Reihe. Im Moment war es fast egal, was ich auswählte, es roch und schmeckte fast alles gut. Nachmittags war ich im Garten aktiv. Immer wieder zogen Schwärme von Zugvögeln über meinen Kopf hinweg: Mir ging das Herz auf, wenn sie eine Extrarunde über unserem Dorf drehten und mit ihrem lauten Geschrei das Ende des Winters verkündeten. |