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Wanderung über die SeealpeIn der Nacht lag ich sehr lange wach, bevor ich einschlafen konnte. Nicht, weil ich mir über irgendetwas Sorgen machte, diese Zeiten waren längst vorbei. Mein Geist war einfach nicht müde und hatte keinerlei Bedürfnis, sich in ein anderes Universum zurückzuziehen. Mein Körper war allerdings nicht einsatzbereit, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als ruhig im Bett zu liegen und zu warten. Um kurz nach 3.00 Uhr schaute ich das letzte Mal auf die Uhr, irgendwann schlief ich dann ein. Beim nächsten Blick auf die Uhr war es kurz vor 10.00 Uhr. Ungefähr sieben Stunden Schlaf, dass sollte ausreichen, um den Tag ohne eine Mittagsruhe durchzustehen. Und so war es dann auch. Die erste Mahlzeit fand um 11.15 Uhr statt und bestand aus 700 Gramm Trauben verschiedener Sorten. Um 13.15 Uhr aß ich 65 Gramm Wabenhonig und zwei Kakis (300 Gramm). Um kurz vor 14.00 Uhr starteten Guido und ich zu einer kleinen Wanderung hinauf zur Seealpe. Gleich zu Beginn aß ich einige Früchte der Eibe: Auf dem zwei Kilometer langen Rundweg über die Seealpe suchte, fand und probierte ich Pilze. Es war allerdings nur ein Exemplar dabei, das richtig gut schmeckte. Die meisten Kostproben der mir ohnehin unbekannten Pilze spuckte ich wieder aus. Das war der Pilz, der gut schmeckte: Ausgerechnet der angeblich giftige Fliegenpilz. Wie gut, dass Manfred vor kurzem in einem Kommentar schrieb, dass er den Verzehr von mehreren Exemplaren lebend überstanden hatte. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut, die lecker schmeckende Kostprobe hinunterzuschlucken. Aber so tat ich es, verzichtete allerdings erst einmal darauf, weiter zuzugreifen. An Lebensmittel, die angeblich giftig sein sollten, tastete ich mich nämlich lieber vorsichtig heran. Erst dann aß ich sie bis ich zum Auftreten einer „richtigen“ Sperre. An Wildkräutern gab es Blüten vom Rotklee und Triebspitzen der Brennnessel. Diese ließ ich mir schmecken, bis der gute Geschmack nachließ. Diese „sanfte“ Sperre kam im Moment bei mir am häufigsten vor. Ich „musste“ Gott sei Dank nicht mehr essen, bis der Bauch voll war oder es im Mund anfing zu brennen. Der Spaziergang über die Seealpe tat trotz dichtem Nebel und kühler Witterung sehr gut und mehr als einmal atmete ich tief durch und genoss die Natur um mich herum. Allerdings stießen wir auch auf Spuren der modernen Zivilisation, die einem gesunden Menschen kalte Schauer über den Rücken laufen ließen: Mittlerweile standen an vielen Stellen einsatzbereite Schneekanonen. Aber ich war ein Mensch, der der sich schon immer auf die schönen Dinge im Leben konzentrierte und die gab es auf dem Spaziergang wahrlich genug: Wobei Schönheit ja durchaus im Auge des Betrachters lag! Die letzte Mahlzeit fand von 18.45 bis 21.15 Uhr statt und bestand aus 150 Gramm Champignons, 70 Gramm Feldsalat und 200 Gramm Walnüssen. Diese Seite wurde zuletzt am 19. November 2019 um 14.58 Uhr GMT geändert. |
Hab mir deine Einträge zu Pilzen hier im Tagebuch durchgelesen und den Artikel im Rohkostwiki, aber werde nicht ganz schlau daraus…
Sehe ich das richtig, dass du auch unbekannte Pilze ißt und auf die Sperre vertraust?! Ist das Risiko nicht etwas zu groß!? Viele Gifte bleiben ja gerade in rohem Zustand erhalten. Isst du auch bewusst als giftig geltende Pilze wie den Fliegenpilz?
Hippokrates sagte, eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein. Und wer kann besser wissen als der eigene Körper, der eigene Ernährungsinstinkt, welches Lebensmittel, welche Arznei gerade gebraucht wird? Ich bin deshalb offen für alle Lebensmittel und versuche, die in jungen Jahren leider verpasste Eichung meines Ernährungsinstinkts nachzuholen. Ich probiere also nicht nur mir unbekannte Pilze, die giftig sein könnten, sondern auch ganz bewusst als giftig bezeichnete wie zum Beispiel den Fliegenpilz. Ich vertraue in dieser Hinsicht meinem Geruch- und Geschmackssinn bzw. Ernährungsinstinkt mehr als irgendwelchen Angaben in der Literatur. Das halte ich übrigens nicht nur bei Pilzen so, sondern auch bei… Weiterlesen »
Erfreut lese ich, dass ich nun nicht mehr der einzige bin, der sich (vor Auftreten der Sperre) über die angenehme Geschmacksempfindung mehr als gewundert hat (was ich allerdings nicht erwähnt hatte). Ich hatte mich beim allerersten Verzehrtest sogar nicht mehr als ein fingernagel-großes Stück davon zu essen getraut. Für Küchenköstler (die mittels kalter oder insbesondere heißer Zubereitung die Sperre aushebeln) ist er sicherlich tatsächlich giftig — möglicherweise auch bei instinktivem Verzehr, solange noch hitze-denaturierte Substanzen sich im Blutkreislauf befinden oder dieser mit natürlichen überlastet ist (was beim Hexenröhrling in Verbindung mit Alkohol im Blut vergleichbar ist). Laut dem Buch »Psychoaktive… Weiterlesen »
Danke für die Rückmeldung an dieser Stelle. Ich hätte sonst per Mail nachgefragt.
Ich war total überrrascht wie gut das kleine Stück geschmeckt hat. Daran gewöhnt, zu essen, bis der gute Geschmack nachlässt, hat es mich schon einige Überwindung gekostet, nicht weiterzuessen. 
Ich glaub für mich wäre es keine gute Idee, Fliegenpilz zu kosten…
Würde ich bzw. mein Körper wohl eher nicht ohne Probleme verkraften.