|
Auge in Auge mit einem MurmeltierDie erste Mahlzeit fand um 9.00 Uhr statt und bestand aus 850 Gramm Wassermelone. Anschließend war ich im Dorf und kaufte etwa drei Kilogramm Kirschen und eine kleine Stange Lauch. Nach der Rückkehr gab es als zweites Frühstück um 10.15 Uhr 700 Gramm der Kirschen. Um 11.15 Uhr starteten wir mit den Leihrädern zu nächsten Tour. Es sollte durch das Hintersteiner Tal zum Giebelhaus und von dort aus je nach Lust und Laune bzw. Kraft weiter durchs Bärgündertal gehen. Hier hatten wir das Giebelhaus vor Augen: Bis zum Giebelhaus war die Fahrt angenehm, durchs Bärgündertal wurde sie anstrengend, jedenfalls für mich: Die letzten Meter bis zur Point-Hütte musste ich mein Rad wieder einmal schieben. Von der Hütte ging es noch ein kleines Stück mit den Rädern weiter, dann wurde der Weg immer steiler und steiniger, so dass wir sie neben einem Wasserbecken abstellten und zu Fuß weitergingen. Ziel sollte erst einmal der 2007 Meter hohe Himmelecksattel sein. Die Strecke dort hinauf war atemberaubend schön. Teilweise lagen noch Schneefelder über einem Gebirgsbach, der munter den Berg hinabstürzte und zahlreiche Blumen standen in all ihrer Pracht am Wegesrand und an den Hängen. Über allem ragte ein beeindruckendes Bergmassiv: Außerdem hatten wir das Glück, zahlreichen Murmeltieren zu begegnen. Eines war vor uns unter einen Stein geflüchtet. Ich wartete geduldig mit der Kamera, bis es sich hervorwagte, um zu schauen, ob die Luft wieder rein war: Nach dem Erreichen des Himmelecksattels stiegen wir weiter zum 2150 Meter hohen Himmeleck und von dort aus zum 2258 Meter hohen Vorgipfel des Schneck auf. Die Aussicht von hier war bei fast wolkenlosen Himmel einfach nur genial, in der Mitte des Panoramas war der Hochvogel zu sehen: Während ich im Gipfelbuch stöberte, war Guido auf einmal verschwunden. Ich wollte meinen Augen kaum trauen, als ich ihn auf dem Weg zum Hauptgipfel entdeckte: Im Alpenvereinsführer „Allgäuer Alpen“ ist Folgendes zum „Schneck“ zu lesen: „Auf den Übergang zum Hauptgipfel verzichten viele, so ausgesetzt ist der Verbindungsgrat“. Wer sich doch traut, „muss hinab in eine Lücke, in gutem Fels über den messerscharfen, äußerst exponierten Verbindungsgrat (teils Reitgrat) hinauf zum Hauptgipfel“. Ich konnte bei dieser waghalsigen Kletterei nicht zugucken, legte mich ins Gras und schloss die Augen oder bewunderte die neben mir wachsenden Trollblumen: Gott sei Dank ging alles gut aus, Guido kehrte gesund und munter wieder zu mir zurück! Eine halbe Stunde später begannen wir den Abstieg. Auf halber Höhe erfrischte ich mich an einem Gebirgsbach: Nach dem gemächlichen Abstieg folgte die rasante Abfahrt und ich konnte es kaum glauben, dass ich Stunden zuvor den ganzen Weg in umgekehrter Richtung hinaufgestrampelt war. Um kurz vor 20 Uhr waren wir wieder zurück im Basislager. Das Ergebnis der heutigen Tour: Wir waren 8 Stunden und vierzig Minuten unterwegs und legten 47 Kilometer sowie etwa 1550 Höhenmeter zurück. 8,6 Kilometer und fast 1000 Höhenmeter waren wir davon zu Fuß unterwegs. An Kräutern gab es dieses Mal nur Blütenstände des Brillenschötchens: Hier erkannte man, woher die Pflanze ihren Namen hatte: Um kurz nach 20.00 Uhr aß ich ein knappes Kilogramm Kirschen und verschwand anschließend unter der Dusche. Später konnten wir vom Balkon aus ein Alpenglühen beobachten: Zum Abschluss dieses traumhaften Tages gab es um 23.40 Uhr als Betthupferl 60 Gramm Wabenhonig. Danke! PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Schneck (2.268m).
Abonnieren
0 Comments
Oldest
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Februar 2024 um 17.12 Uhr GMT geändert. |